Du bist ein Sklave, wenn Du mehr als 8 Stunden pro Tag arbeitest, Immanuel Kant.

Podcast Folge 36

Natürlich passiert es mir, mehr als 8 Stunden pro Tag zu arbeiten, wenn die obwaltenden Umstände es erfordern. Warum habe ich dies Provokation gewählt?. Nur mit ihr kann ich Euch motivieren, mehr Zeit für Euer Privatleben zu organisieren.

Es gibt 2 Sklaven, den äußeren und den inneren. Zunächst zum inneren Sklaven. Du hälst Dich sklavisch an eine Form, wie Du gelernt hast zu arbeiten. Du delegierst viele Tätigkeiten nicht, oder nur halb , weil Du sklavisch daran festhältst, wie Du es immer gemacht hast. Denke bitte darüber nach.

Der äußere Sklaventreiber ist die Gesellschaft, die Dir vermittelt hat, ein Unternehmer arbeite mindestens 60 bis 80 Stunden pro Woche.

Was meine ich mit 8 Std. Arbeit? Es ist die pure Arbeitszeit: ohne Mittagessen, ohne Geschäftsessen abends, ohne Fahrt ins Geschäft, ohne Reisezeit zu ( potentiellen) Kunden, es sei, Du arbeitest während der Reisezeit. Ich habe mich oft von Studenten chauffieren lassen. Denke bitte nach, rechne sorgfältig. Du erschrickst Dich wieviel Arbeitszeit sich aufaddiert. Und nun das scharfe Messer anlegen und wegschneiden. Wie und was?

Du musst gnadenlos vorgehen, nimm keine Rücksicht, kill your darlings. Alles auf die Goldwaage. Und achte auf die Zeiträuber, die lauern an jeder Ecke, allein die vielen Einladungen semiberuflicher Art. Was hast Du auf dem Neujahrsempfang der IHK zu suchen?

Du liest Deine Emails! Was macht Deine Assistentin? Wie Du hast keine? Der helle Wahnsinn !! 1984 hatte ich meine erste Assistentin, die meine Korrespondenz vorsortiert und teilweise selbstständig bearbeitet hat. Als Mails modern wurden hat sie alle Mails gelesen, vorklassifiziert, weitergeleitet oder selbst bearbeitet. Es ist erstaunlich, wie wenig Mails ich beantworten muss, indem ich den unterschiedlichen Assistentinen seit mehr als drei Jahrzehnten die Antwort diktiere, was perfekt von unterwegs geht.

Eine Assistentin läuft zu Hochform auf, wenn Du sie anleitest, forderst und Ihr Verantwortung gibst. Du musst ihr vertrauen, Geheimistuerei ist kontraproduktiv. Probiere es. Du wirst ein neuer Mensch. Achtung, vergiss bei der Auswahl nicht ästhetische Kriterien. Es macht Freude mit einer gutgelaunten Frau, die tageslichttauglich ist, zu arbeiten. Meine vorletzte Assistentin war beängstigend professionell, hatte ein tolles Decolltee und trug im Sommer bauchfrei, was selbst sehr konservative Kunden schätzten. Wozu ich die eingestellt hätte, zum Vögeln oder zum Arbeiten, so mein Sohn, was ein schönes Beispiel dafür ist, wie selbst die Familie Dich zum Sklaven machen möchte. Meinem Sohn habe ich geantwortet, dass ihn das einen Scheiss angehe.

Dein erstes Ziel: max 8 Std. Arbeit, davon 50 % Arbeit an der Firma, heisst Strukturen schaffen, optimieren und Prozessketten gestalten.

Dein zweites Ziel, von den 4 Stunden, die Du in Deiner Firma arbeitest, delegierst Du soviel Arbeit, damit Du nur 2 Stunden mit dem üblichen Tagesgeschäft betraut bist und die andere Zeit in die Strukturarbeit investieren kannst.

Besprechungen. Es gilt der Grundsatz: Bei den meisten Besprechungsteilnehmern muss man sich fragen, tragen sie zur Lösung des Problems bei oder sind sie Teil des Problems. Gehe rigeros vor, indem Du eine neue Meetingkultur einführst: strenge Einhaltung der Redezeit pro Person, kein Geschwafel, jeder ist tadellos vorbereitet, dauert eine Sitzung länger aus sachlichen Gründen, bestimme einen Sitzungsleiter und lasse ihn fertigmachen. Du verlässt den Raum.

Mittagessen gehst Du nie allein, immer mit einem Mitarbeiter. Ich habe einmal pro Woche mit meiner Stellvertreterin gegessen. Und Deine Assistentin ist goldwert, so Du sie richtig einsetzt. Und beim Essen wird sie Dir gern über das „ Klima bei Hofe“ berichten.

Und bitte keine privaten Telefonate in der Firma, ausser dringende private Angelegenheiten. Informelle Kommunikation und die auf dem Flur ist sehr ergiebig. Ein Kunde machte es geschickt. Einmal pro Monat kam er aus Spanien zum Headoffice nach München. Er ging zuerst zum Portier, der die Einfahrt zum grossen Firmengelände hütete. Den hat er mit Namen und Handschlag begrüsst, eine Flasche Wein oder Brandy übergeben und ein Gespräch gestartet. Nach 10min. sei er bestens informiert gewesen, was im letzten Monat unterhalb seines Radarschirms passiert sei.

Besinne Dich auf Deine Funktion als Unternehmer, sei Ideen- und Impulsgeber, sei der Motor, ein elegant schnurrender 12 Zylinder. Du wirst erstaunt sein, welche Dinge Dir einfallen, wenn Du nicht mehr wie ein Sklave arbeitest. Deine Firma wird noch mehr blühen, garantiert. Und ich unterstütze Dich dabei, alles umzusetzen, um erheblich weniger zu arbeiten.

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